Dörfer der Madonie: die Schätze von Gratteri
Wenn Sie bereit sind, eines der ältesten und charakteristischsten Dörfer der Madonie Gebirge zu erkunden, das bis heute den Massentourismus überlebt, können Sie nicht umhin, diese Route zu wählen, um die Geschichte und die Legenden von Gratteri zu entdecken.
Treffpunkt ist das „Belvedere Ganci Battaglia”, wo Sie von einem unserer Geschichtenerzähler empfangen werden, der Sie auf dieser faszinierenden Reise begleitet.
Bevor wir jedoch unsere Tour beginnen, ist ein Foto auf dem Belvedere ein Muss, um ein atemberaubendes Panorama auf die tyrrhenische Küste zu erhaschen, wo man an klaren Tagen sogar einen Blick auf die Äolischen Inseln erhaschen kann. Es ist kein Zufall, dass Gratteri den Spitznamen „Terrasse am Tyrrhenischen Meer“ erhalten hat.
Wir beginnen mit einem schönen Spaziergang von der „Ponte Ecce Homo”, einer Brücke, zur „Portella Carruba”, die so genannt wird, weil es dort einen „Carrubbo”, das heißt einen Johannisbrotbaum, gibt, der bereits in Dokumenten aus dem Jahre 1500 erwähnt wird. Von dort aus kann man eine bukolische Landschaft bewundern, die an eine Krippe mit üppigen Weiden vor der eindrucksvollen „Chiesetta del Convento” aus dem 12.
In der Ferne sieht man das gesamte Tal bis hin zum „Monte San Calogero”, der Berg, der den Golf von Termini Imerese beherrscht.
Dann besichtigen wir das kürzlich restaurierte Museum für Umweltgeschichte der Gemeinde Gratteri, das auf einer Anhöhe liegt, von der aus wir die Überreste des ältesten Viertels sehen können, das ursprünglich „Terra Vecchia”, das heißt „altes Land” und heute „Conigliera” hieß und Mauern „Bocca dell’Inferno„, Höllenschlund, überragt.
Wir schlendern durch die engen Gassen des Dorfes, überqueren die Hauptstraße und erreichen „Fontana della Ninfa”, den Nymphenbrunnen, der sich in einer kleinen Villa vor der Mutterkirche befindet. Wir erzählen Ihnen die Geschichte dieser steinernen Muschel, die der in der nahe gelegenen „Grotta Grattàra” ähnelt und als Genius Loci des antiken Dorfes „der Krater“ betrachtet werden könnte.
Die erste Kirche, die Sie besichtigen sollten, ist „Parrocchia di San Michele Arcangelo”, in der wundertätige Reliquien aus Jerusalem und wertvolle Kunstwerke aus verschiedenen Epochen aufbewahrt werden.
Nach einer kleinen Erfrischung, die es Ihnen ermöglicht, die typischen Produkte der örtlichen Geschäfte zu probieren, begleiten wir Sie zur kleinen Kirche „Chiesetta di San Giacomo”, des Beschützers von Gratteri, in der sich das schöne Simulakrum des Apostels befindet, das von den Bewohnern von Gratteri mit großer Hingabe verehrt wird.
In der Nähe befindet sich auch das „Casa del poeta”, ein Haus wo ein Dichter lebte, und ein typisches steinernes Gebäude zum Auffangen von Regenwasser, im Dialekt „u cabbubbu„.
Vom Vicolo San Giacomo gehen wir dann ins Viertel Via Fiume, wo wir auf die drei mittelalterlichen Brücken und eine unterirdische Zisterne, „Pozzo di Fantina”, den ,,Fantinas Brunnen”, hinweisen, die nach dem Zweiten Weltkrieg abgedeckt wurden, um die Strecke befahrbar zu machen.
Ein unterirdischer Bach, der „Crati”, fließt noch heute unter Via Fiume, die vom „Pizzo di Pilo” her kommend die Stadt durchquert und sie in zwei Teile trennt: den älteren und den neuen Teil.
Von der kleinen Platz „Ponte Silvio” nehmen wir die Straße „Salita Orologio”, die bis zum Jahr 1900 den Namen „Via dei Saraceni” trug.
In diesem Viertel kann man ein kürzlich renoviertes Rundhaus sehen, das noch immer ein für frühe arabische Behausungen typisches Rundbogentor aufweist. Es ist das letzte Haus mit ursprünglicher Architektur, das heute als „Casa dei mille anni”, „Haus der Tausend Jahre“ bezeichnet werden kann.
Aus den Berichten der arabischen Historiker Bauijan und Inb-Hawqal – die später von Amari erweitert wurden – geht hervor, dass Gratteri zusammen mit Cefalù, Brucato und Marineo um 835-838 von den Sarazenen erobert wurde.
Es gelang ihnen, in die Burg von Qratiris einzudringen, die sie „Hottirisch” nannten, und durch ein altes Tor in die Festung zu kommen, die im Volksmund immer noch „Dammuso” benannt wird, sicherlich einer der malerischsten Orte im mittelalterlichen Gratteri.
Vom Viertel „Quartiere dei Saraceni” gehen wir zur alten Bucciria, zur Petra, zur Santa, die dank laufender Studien vor kurzem rekonstruiert wurde, und dann zum „Torre dell’Orologio” einem Uhrenturm, der mit seinen 100 Glockenschlägen eines der wichtigsten Symbole für die Einheimischen darstellt.
Ein Stück weiter blicken wir über das felsige Ufer des Baches, um Ihnen die legendäre Geschichte von Macigna zu erzählen.
Nach der Durchquerung der antiken Viertel Porta Grande, Terra Vecchia und Nostra Donna stehen wir vor der Alten Matrix, „Vecchia Matrice”, die in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts neben der alten Burg der Fürsten von Ventimiglia errichtet wurde. Der Hauptaltar wird heute von der Madonna mit Kind beherrscht, einem Werk der Bildhauer Gaginis Schule und aus der normannischen Kirche „Chiesetta del Rosario”.
In der antiken Apsis dahinter befinden sich zwei interessante Grabmäler aus gemischtem Marmor, in denen die sterblichen Überreste von Maria Filangeri, der Ehefrau von Lorenzo Ventimiglia (†1650), und seines Neffen Gaetano, Prinz von Belmonte (†1744), ruhen.
An der rechten Wand ist noch eine Öffnung zu sehen, die direkt mit den Zimmern der Barone in der Peripherie ihres Schlosses verbunden war.
Später zeigen wir Ihnen die Straße ,,Via Arcarìa”, eine hinter einem Steintrog verborgene Gasse, wo sich die Gefängnisse am Fuße der alten Festung befanden, die für die dunkle Affäre des Don Antonio Ventimiglia bekannt sind, der den Bischof von Cefalù, Niccolò De Burellis, gefangen hielt, der leblos auf den Knien und mit zum Himmel gerichteten Augen gefunden wurde.
Unsere Reise geht weiter zum „Passo della Scala„, wo die Straße „Via Promestratensi” beginnt, der zur normannischen Abtei San Giorgio führt. Von diesem Aussichtspunkt aus ist die Landschaft wie für eine Postkarte gemacht.
Mit Blick auf den Carapé Felsen erfahren Sie die Geschichte der „Talismane der Frauen von Scala”, im italienischen „Talismano delle donne della Scala”, und die der „Seelen im Fegefeuer”, „Anime del Purgatorio”, die Votivschreine, die heute in der kleinen Kirche „Chiesa del Crocifisso” stehen, sind.
Von dort aus führt eine neue Straße, die Ende des 20. Jahrhunderts vollständig in den Fels gehauen wurde, die nach der Erzählung des Mundartdichters Ciccu Di Maria und auf einer wahren Begebenheit beruht ,,Parisèa” genannt wurde.
Nach der Besichtigung der Kirchen „Chiesa di San Sebastiano,, und „Chiesa di Sant’Andrea” beenden wir unseren intensiven Rundgang vor dem Kreuzgang des Rathauses, der einst zum Kloster „Chiostro di Santa Maria di Gesù” gehörte, einer der ältesten Kirchen der Stadt, wo eine wohlverdiente Erfrischung auf Sie wartet.
Machen Sie sich bereit für ein Abenteuer, das Sie nicht verpassen sollten, und entdecken Sie eines der schönsten und geheimnisvollsten Dörfer der Madonie.
Mehr über Ausflüge und Routen erfahren Sie auf Visit Gratteri.